Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch

Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch wird in der Regel ambulant durchgeführt. In den ersten 7 Wochen nach Beginn der letzten Menstruation ist die Behandlung mit Mifegyne® und Cytotec® die Methode der Wahl. Mittlerweile wird der medikamentöse Abbruch aber mancherorts bis 9 Wochen angeboten.

Die sogenannte ‚Abtreibungspille‘ Mifegyne® (Mifepristone, RU 486) ist ein Antiprogesteron. Es blockiert die Progesteron-Rezeptoren in der Gebärmutter und stoppt dadurch die Weiterentwicklung der Schwangerschaft. Dadurch werden körpereigene Prostaglandine (Gewebshormone) aktiviert, die den Abgang der Schwangerschaft vorbereiten. Herbeigeführt wird dieser dann durch das Prostaglandin Cytotec® (Misoprostol), das 36-48 Stunden nach Mifegyne® verabreicht wird. Meistens kommt es wenige Stunden später zum Abgang von Schwangerschaftsgewebe und Blut. Es können deutlich stärkere Krämpfe als bei einer Regelblutung auftreten; auch die Blutungen sind meist stärker und dauern im Allgemeinen 10-20 Tage.

Die medikamentöse Behandlung ist in den ersten 9 Wochen in mehr als 95% der Fälle erfolgreich. Der vollständige Abgang der Schwangerschaft muss überprüft werden. Behandlungen ohne fachlich kompetente Anleitung und Begleitung können riskant sein. Bei im Internet angebotenen ‚Abtreibungspillen‘ kann es sich um Fälschungen handeln. Als einzige uns bekannte Organisation gewährleistet womenonweb.org eine sichere Fernbehandlung für Länder mit schwierigem Zugang zu medizinisch kompetent durchgeführtem Schwangerschaftsabbruch. Infektionen oder eine Überdosis von Cytotec® sind bei Schwangerschaftsabbrüchen in Ländern, wo Mifegyne® nicht erhältlich ist (insbesondere Lateinamerika, Afrika, Nahost), Ursachen von schweren Gesundheitsschäden.